Stellungnahme des Offenen Antifa Treffen München zu den antisemitischen und verschwörungsideologischen Veranstaltungen und Treffen im „Eine Welt Haus“ (EWH)
Am 15.05.2023 sollte im „Eine Welt Haus“ ein Vortrag der verschwörungsideologischen Partei „Die Basis“ stattfinden. Unter dem Titel „Vorboten künftiger Konflikte“ sollte der rechtsradikale Wolfgang Effenberger dem Münchner Ortsverband die „Wurzeln des Russland-Ukraine Kriegs“ enthüllen. Das Ganze, wie sollte es anders sein, im vermeintlich aufklärerischen Duktus, wie ihn so nur die Kleingärtner Friedensbewegung aus „Basis“, „Querdenken“ und Co. Beherrschen. Die inzwischen abgesagte Veranstaltung reiht sich ein in eine stetig wachsende Zahl rechter und antisemitischer Vorfälle im EWH. So ist das EWH schon seit einigen Jahren beliebter Treffpunkt BDS-naher Gruppen und regelmäßiger Schauplatz für israelbezogenen Antisemitismus. So weit, so üblich für einige linke Läden.
Während der Corona Pandemie verschärfte sich nicht nur der der Tonfall im EWH. Die sogennannte „Freie Linke“, die mit ihrer Teilnahme an rechten und verschwörungsideologischen „München steht auf“-Demos auf sich aufmerksam machte, geht unhinterfragt im EWH ein und aus. So auch der „freie Linke“ Olaf Malek, welcher zusammen mit Corona-Proteste Organisator Franz Lidacher am 27.10.22 Raum für eine Veranstaltung im EWH erhielt. Auf Lidachers Protesten traten in der Vergangenheit radikale Rechte und Reichsbürger auf. Des Weiteren lagen im EWH Flyer für die „Anti-Siko“-Demo von „München steht auf“ offen aus.
Die Kirsche audf der Sahnetorte dieses politischen Verwesungsprozesses ist die Teilnahme des Münchner Stadtrats und Ex-NPD Funktionärs Karl Richter am 07.01.23, der zur Weinachtsfeier des MIR e.V. als Gast/Freund eingeladen wurde.
Wie diese AkteurInnen und Gruppen mit der, in der Satzung des EWH genannten, „internationalen Solidarität“, „Völkerverständigung“ und „Toleranz“ zu vereinbaren sind, ist uns absolut rätselhaft. Um nicht falsch verstanden zu werden: Wir denken, dass linke und alternative Räume besonders in München wichtig und schützenswert sind. Wenn aber eben diese Räume nutzbar werden für FaschistInnen und AntisemitInnen, sich in unseren Räumen eine „Friedensbewegung“ einnisten kann, die keine Klassen mehr kennt, nur noch Deutsche, dann verliert dieser Ort jedes emanzipatorische Potential. Wenn es nicht gelingt diese Entwicklung aufzuhalten, wird das EWH im besten Fall ein lebloser städtischer Raum wie jeder andere, im schlimmsten Fall ein Zentrum reaktionärer Umtriebe in München.
Für ein antifaschistisches Eine Welt Haus! Gegen jeden Antisemitismus!