Am 09.Mai sollte im Kral Event Saal ein Salafistenkongress in München stattfinden. Nach kritischen Recherchen von firm und bekamen die Veranstalter wohl kalte Füße und sagten den Kongress ab. Auftreten sollte neben Salafisten wie Mohamad Gintasi, Said Khobaib Sadat und dem Voritzenden des muslimbruderschaftsnahen „Islamischen Zentrums München“ auch der als liberal geltende Ahmad Shekel Popal. Letzterer machte im November durch eine Antiisraelische Demo von sich reden auf der nach einem geschlechtergetrennten Gebet die Taten der Hamas verharmlost und „Kindermörder Israel“ gerufen wurde.
Stargast des Tages sollte Marcel Krass sein. Krass ist seit Jahren einer der Top-Influencer der salfistischen Szene. Hatte er Anfang der 2000er noch Kontakte zu den Attentätern von 9/11, gibt er sich neuerdings geläutert. Wie das zu den Videos passt, die er bis heute fast täglich ua. für die „Föderale islamische Union“ (FIU) produziert, bleibt fraglich. Darin erklärt er das Ausleben von Homosexualität für unislamisch, unnatürlich und behauptet man müsste ja dann auch Inzest erlauben. Auch hält er Muslimas an unbedingt den Hijab zu tragen, um ihre Seele rein zu halten und die Männer nicht zur Sünde zu verführen. Ende März war der (geläuterte?) Krass bei einer Veranstaltung von Hizb ut-Tahrir zu Gast. Jener eigentlich längst verbotenen Gruppe, die vorletzte Woche mit einer Großdemo Schlagzeilen produzierte. Über 1000 Männer – die ca. 50 Frauen im Niqab durften am Ende des Zugs mitlaufen – forderten ein Khalifat, um sich vor einer westlichen „Wertediktatur“ zu schützen. Auch Krass plädiert für einen solchen Gottesstaat, in dem dann auch die Sharia gilt.
Damit ist auch klar, dass es diesen Akteuren sicher nicht um einen Schutz vor Diskriminierung von Muslimen, sondern um eine Ablehnung von universalen Menschen- und Frauenrechten sowie dem Hass auf den „Sittenverfall“ der Moderne. Dies macht sie auch so bezeichnend ähnlich zu den ihnen angeblich spinnefeinden neuen Rechten. Maximillian Krah (Spitzenkandidat der AfD) der Krass in seiner Wut auf die „68er“ und LGBTQ-Rechte in nichts nachsteht. Beispielweise bezeichnete dieser Kaioer Erklärung der Menschenrechte im Islam, welche Menschenrechte unter der Vorbehalt den Scharia stellt, als „den richtigen Weg“ unter Berücksichtigung der „religiösen Traditionen“. Wohin der Weg Richtung Gottesstaat inklusive Sharia geht, lässt sich zum Beispiel in der islamischen Repuplik Iran beobachten: Frauen, die den Hijab ablegen, werden von den Sittenwächtern zu Tode geprügelt, Homosexuellen und vielen Regimegegner*innen droht die Todesstrafe.
Für uns ist klar: der Kampf gegen Islamismus ist eine antifaschistische Aufgabe! Für eine Gesellschaft die keiner Illusion mehr bedarf! Solidarität mit der feministischen Revolution im Iran – kein Gott, kein Patriachat, kein Khalifat!